Direkt zum Inhalt

Außenhandel mit Mittel- und Osteuropa noch robust

Frachtcontainer, Foto: Fotolia
05.07.2022
Kommentar des Ost-Ausschusses zum deutschen Osthandel im Mai 2022

In einem extrem schwierigen außenwirtschaftlichen Umfeld zeigt sich der deutsche Außenhandel mit Mittel- und Osteuropa insgesamt noch robust. Der bilaterale Handel mit den 29 Staaten der Region stieg im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat um 15,8 Prozent auf 47,4 Milliarden Euro. Die deutschen Ausfuhren in die Region kletterten um 7,4 Prozent, die Importe von dort um 24,6 Prozent. Insgesamt stieg damit der deutsche Warenaustausch mit Mittel- und Osteuropa in den ersten fünf Monaten um 12,6 Prozent auf 229 Milliarden Euro.

Insbesondere der deutsche Warenaustausch mit den Nachbarn Polen und Tschechien, den beiden größten Wirtschaftspartnern in der Region, legte im Mai gegenüber dem Vorjahr erneut kräftig um 16,2 bzw. 25,6 Prozent zu. Unsere engen wirtschaftlichen Verbindungen mit Mittelosteuropa stützen damit weiterhin die Konjunktur in Deutschland. Auch der Handel mit Südosteuropa entwickelt sich weiter gut.

Deutliche Rückschläge zeigen sich dagegen erwartungsgemäß im Handel mit der Ukraine, Russland und Belarus. Der bilaterale Warenaustausch mit der Ukraine ging im Mai um 12,3 Prozent zurück. Die deutschen Exporte sanken dabei um knapp 20 Prozent. Erfreulich ist hingegen, dass sich die deutschen Importe aus der Ukraine trotz der Auswirkungen des Krieges im Vergleich zum Mai 2021 stabilisiert haben. Das beweist, dass die ukrainische Wirtschaft zu großen Teilen weiter lieferfähig ist. Vor Ort produzierende deutsche Unternehmen engagieren sich im höchsten Maße, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.

Die deutschen Ausfuhren nach Russland brachen im Mai um über 50 Prozent ein. Russland rutschte damit binnen Jahresfrist als Absatzmarkt für deutsche Exporte von Platz 14 auf Platz 25 ab. Die Importe aus Russland legte im Mai im Jahresvergleich um 33 Prozent zu. Dies ist mit den hohen Energiepreisen zu erklären, denn die Importmengen von Öl und Gas sind rückläufig.

Eine deutliche Belebung zeigt sich seit Jahresbeginn im deutschen Güterverkehr mit Zentralasien. Der bilaterale Handel mit Kasachstan stieg allein im Monat Mai gegenüber dem Vorjahresmonat um 91,3 Prozent, mit Usbekistan um über ein Drittel. Die Region wird im Zuge der Umorientierung von globalen Warenströmen und als Rohstofflieferant weiter an Bedeutung gewinnen. Diese Woche ist eine große Unternehmerdelegation des Ost-Ausschusses mit über 100 Teilnehmern in Usbekistan unterwegs, um dort neue Marktchancen zu erkunden.

Ansprechpartner

Christian Himmighoffen
Leiter Presse und Kommunikation
T. +49 30 206167-122
C.Himmighoffen@oa-ev.de

Diese Seite teilen: