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Der Westbalkan setzt auf Digitalisierung

Die Digitalisierung soll die Vernetzung des Westbalkans voranbringen. Foto: Western Balkans Digital Summit
04.04.2019
Digitalisierung soll Vernetzung erleichtern/ Zweiter Digital Summit in Belgrad

Am 4. und 5. April 2019 fand in Belgrad der zweite Digital Summit für die Länder des Westlichen Balkans nach dem Gipfel in Skopje 2018 statt. Die fast 3.000 Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik, und Zivilgesellschaft sowie internationalen Organisationen erwartete an den zwei Tagen ein dichtes Programm auf drei Bühnen.

Der regionale Digital Summit der Westbalkan-Länder geht auf eine Initiative des Ost-Ausschuss - Osteuropavereins (OAOEV), der Bundesregierung sowie deutscher Unternehmen zurück und ist seit 2017 Teil der Road Map zur Schaffung eines gemeinsamen Wirtschaftsraums in der Region. Darauf hatten sich die Regierungschefs der sechs Westbalkanländer Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Nordmazedonien, Montenegro und Serbien im Sommer 2017 geeinigt. Ziel ist es, insbesondere im Bereich der Digitalisierung stärker zusammenzuarbeiten, um die möglichen Impulse für Prosperität und Wachstum zu nutzen und Herausforderung gemeinsam zu meistern.

Ein enges Zusammenwirken der unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen ist hierfür ein wesentlicher Baustein. So muss sich auch die Wirtschaft auf neue Kommunikationswege und Arbeitsprozesse einrichten. Zugleich birgt die Digitalisierung große Chancen, wenn es darum geht, Beschäftigung für die Bevölkerung in den Ländern zu sichern und Perspektiven zu bieten. Bereits jetzt ist eine sehr dynamische Entwicklung der IT- und Startup-Szene auf dem Westbalkan zu beobachten, die einen wachsenden Anteil am Bruttoinlandsprodukt der Länder generieren.

Eröffnung durch die serbische Premierministerin

Zentrale Themen des Gipfels waren unter anderem die Fragen des Infrastrukturausbaus, der Innovationen, der Chancen für eine Data Economy, die Herausforderungen der Cybersecurity sowie Fragen der Bildung und der digitalen Kompetenzen. Eröffnet wurde der Gipfel durch die Gastgeberin und serbische Premierministerin Ana Brnabic. In ihrer Begrüßung unterstrich sie die Bedeutung dieses Gipfels für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der gesamten Region. Es sei essenziell weiter an der Kooperation zu arbeiten, um die Stabilität in der Region zu stärken. Wie auch EU-Digital-Kommissarin Maria Gabriel, verwies Brnabic auf die große Bedeutung, die die Unterzeichnung eines Roaming-Abkommens zwischen den Ländern des Westlichen Balkans für die Menschen in der Region habe.

Der OAOEV brachte sich auch in diesem Jahr gemeinsam mit seinen Mitgliedern aktiv in die Vorbereitung des Summits ein und begleitete im Vorfeld intensiv die Diskussionen im Steering Committee. In der beeindruckenden Kulisse der Palata Srbije gab es Raum und Gelegenheit, nicht nur den Diskussionen in den Panels zu folgen, sondern am Rande auch die Präsentationen von Unternehmen und Projekten zu besuchen und bilaterale Gespräche mit den aus allen Ländern der Region angereisten Regierungsvertretern, Unternehmen und Organisationen zu führen. Im Frühjahr 2020 wird die albanische Regierung die Gastgeberrolle übernehmen und den dritten regionalen Digital-Gipfel in Tirana auszurichten.

Deutsch-Serbischer Round table zur Digitalisierung

Am Vortag des Digital Summit trafen auf Einladung des serbischen Ministeriums für Innovation und Technologie und des Bundeswirtschaftsministeriums Verbände, Kammern und Unternehmen zusammen, um sich über Möglichkeiten der engeren bilateralen Kooperation bei der Digitalisierung auszutauschen. Hauptthema war die Identifizierung möglicher gemeinsamer Aktivitäten in Innovation und Forschung. Im Ergebnis dieses bilateralen Dialogs wollen serbische und deutsche Stakeholder den Austausch über Cybersecurity und Startup-Förderung intensivieren. Hierzu wird eine serbische Delegation im Herbst Deutschland besuchen und der Dialog mit konkreten Aktivitäten untermauert.

Anja Quiring
Regionaldirektorin Südosteuropa im OAOEV

  • Serbiens Ministerpräsidentin eröffnete den Summit. Foto: Western Balkans Digital Summit
  • OAOEV-Delegation auf dem Digital Summit. Foto: A. Quiring
  • Diskussionsrunde zum Thema Vertrauen und Sicherheit. Foto: Western Balkans Digital Summit
Ansprechpartner

Anja Quiring
Regionaldirektorin Südosteuropa
Tel.: 030 206167-130
A.Quiring@bdi.eu

 

 

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