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Medienecho

Seit Februar 2022 hat die EU in inzwischen elf Paketen Sanktionen gegen rund 1.800 russische Personen und Organisationen verhängt. Auch die USA haben die Sanktionen in mehreren Schritten ausgeweitet. Derzeit lebt Russland von Reserven, die es in der Vergangenheit aufgebaut hat.
Sondersteuern, Regularien, Übernahmeangebote: Ausländische Firmen werfen Ministerpräsident Orban vor, sie durch korrupte Methoden aus dem ungarischen Markt drängen zu wollen. Es gebe eine Art „Drehbuch“, an das sich Orbans Regierung halte, um Druck auszuüben, heißt es im Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft.
Mit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine geriet Russland unter das Sperrfeuer der Sanktionen der USA und der EU. Anfangs schien es vielen - auch Experten -, dass die russische Industrie früher oder später zum Stillstand kommen würde, da sie jahrelang von westlichen Technologien unterstützt worden war. Die Realität sah jedoch komplizierter aus.
In Ungarn beklagen ausländische Unternehmen immer häufiger massive Rechtsverstöße durch die Behörden. Selbst vor Enteignungen sind ausländische Eigentümer nicht mehr gefeit.
Westliche Unternehmen sortieren ihre Lieferketten und Handelsströme neu. Sie möchten oder müssen unabhängig von Russland und China werden. Das eröffnet neue Chancen für Anleger – vor allem in Mittel- und Osteuropa.
Das EU-Mitglied Ungarn pflegt eine "patriotische" Wirtschaftspolitik, die dem Geist der EU kaum entspricht. Und ausländischen Unternehmern die Lust am Business verdirbt. Philipp Haußmann vom Ost-Ausschuss der deutschen Wirtschaft ist der Einzige, der offen darüber spricht.
Nach dem Einbruch des Russlandgeschäfts haben viele Unternehmen in Sachsen-Anhalt neue Märkte in Zentral- und Osteuropa gesucht. Verstärkt in den Blick seien dabei andere Länder Zentralasiens geraten, vor allem Kasachstan und Usbekistan, wie ein Sprecher des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft sagte: «Das Interesse an Zentralasien ist massiv gestiegen.».
Deutsche Unternehmen stehen an zweiter Stelle, wenn es um in Russland gezahlte Steuern auf Betriebsgewinne geht. Nach einer neuen Untersuchung der Kiew School of Economics (KSE) und der Nichtregierungsorganisation B4Ukraine, haben die verbliebenen 1146 Unternehmen (von einst 1387) in Russland im Jahr 2022 einen Umsatz in Höhe von umgerechnet 213,9 Milliarden Dollar erwirtschaftet.
Am 21. Juni fand in London eine Konferenz über den Wiederaufbau der Ukraine statt. Daran nahmen auch deutsche Vertreterinnen teil, nämlich Bundesaußenministerin Annalena Baerbock von den Grünen und SPD-Entwicklungsministerin Svenja Schulze.
Die Ukraine-Wiederaufbaukonferenz in London zeigte, dass die EU Probleme hat, die Finanzierung voranzutreiben. Deutsche Unternehmen, unterstützt vom Ost-Ausschuss der deutschen Wirtschaft, wollen sich am Wiederaufbau beteiligen, aber Beschränkungen bei der Devisen-Ausfuhr in der Ukraine stellen eine Hürde dar.

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