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Stipendienprogramm der Deutschen Wirtschaft für die Länder des Westlichen Balkans 2024


             
 

20 Jahre Bildung, 20 Jahre Fachkräftesicherung für die Länder des Westlichen Balkans, 20 Jahre regionale Versöhnung

Anstatt hochqualifizierte Arbeitskräfte nach Deutschland abzuwerben, unterstützt das Stipendienprogramm der Deutschen Wirtschaft seine Partnerländer dabei, die lokalen Ökonomien zu stärken und dem Brain Drain entgegenzuwirken. So ermöglicht das Stipendienprogramm jährlich bis zu 65 jungen Nachwuchskräften aus der Region drei- bis sechsmonatige Praktika in führenden deutschen Unternehmen, in denen sie wichtige Erfahrungen für ihre berufliche Laufbahn in den jeweiligen Heimatländern gewinnen. Im Rahmen der Praktika erhalten die Young Professionals einen Einblick in marktwirtschaftliche Abläufe, die Arbeitsweise deutscher Unternehmen und knüpfen regionale Kontakte. 

Mehr als 1.000 Stipendienplätze in mehr als 260 deutschen Unternehmen – das sind die beeindruckenden Zahlen einer mittlerweile 20 Jahre währenden Erfolgsgeschichte, die durch ein tragisches Ereignis ihren Anfang nahm. Nur wenige Wochen nachdem Zoran Djindjic, der erste demokratisch gewählte Premierminister Serbiens, im März 2003 sein Leben in Folge eines politischen Anschlages verlor, initiierten der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (OA) und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) das Zoran Djindjic Stipendienprogramm der Deutschen Wirtschaft. Ziel war es, serbischen Nachwuchskräften eine praxisorientierte Weiterbildung in Deutschland und damit einen einfacheren und qualifizierteren Einstieg in den lokalen Arbeitsmarkt nach ihrer Rückkehr zu ermöglichen. Nach drei erfolgreichen Jahren wurde das Stipendienprogramm im Rahmen von zwei Erweiterungsrunden 2007 und 2009 auf Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Kroatien, Montenegro sowie Nordmazedonien ausgeweitet. 

„Das Erfolgsgeheimnis liegt in der Investition in Bildung (…). Bildung, Ausbildung und Wissen sind die Triebkräfte des Erfolgs“ (Zoran Djindjic, 2002). 

Mit dem Stipendienprogramm der Deutschen Wirtschaft werden die Leitideen des großen Hoffnungsträgers der Region weitergetragen. Denn für Djindjic, der viele Jahre in Frankfurt und Konstanz lebte, stellten insbesondere gut ausgebildete junge Menschen das größte Potential eines fortschrittlichen Landes dar. Zeitlebens setzte er sich für einen pro-europäischen Kurs ein und stellte sich entschlossen gegen Nationalismus zwischen den Völkern in der Region.   

Aus einem zunächst bilateralen Projekt entstand in den vergangenen 20 Jahren ein überregionales Programm, das sich über die Bereiche Bildung, Wirtschaftsentwicklung und regionale Aussöhnung erstreckt. Hiervon profitieren besonders auch die vielfältigen deutschen Unternehmen, die in der Region investiert haben. Durch das Bereitstellen von Praktikumsplätzen bekommen diese die ausgezeichnete Möglichkeit, hochqualifizierte Nachwuchskräfte verschiedener Fachrichtungen in Deutschland kennenzulernen und für spätere Tätigkeiten in der Region zu testen. Mittlerweile arbeiten Alumni des Programms in verschiedenen Tochterunternehmen, u.a. für Bosch, Metro, ZF Friedrichshafen, Deloitte, Deutsche Welle Albanien oder Siemens Gamesa Renewable Energy. 

Mit Stolz können wir heute auf ein von der Bundesregierung und der deutschen Wirtschaft initiiertes und gefördertes Leuchtturmprojekt für die Länder des Westlichen Balkans und Kroatiens blicken. Aus Mitteln des BMZ werden die Kosten für eine adäquate Vorbereitung der Stipendiat:innen sowie ein monatliches Stipendium bereitgestellt. Die teilnehmenden Unternehmen übernehmen mit der Zahlung angemessener Praktikantengehälter die Lebenshaltungskosten und stellen die erforderlichen Betreuungs- und Managementkapazitäten bereit. 

Wie zahlreiche andere Unternehmen ist auch die Deutsche Telekom AG seit vielen Jahren Partnerin des Programms: Die Deutsche Telekom nimmt bereits seit 2007 am Zoran Djindjic Stipendienprogramm der Deutschen Wirtschaft teil. Wir haben dabei bislang ausschließlich positive Erfahrungen mit unseren Praktikant:innen gemacht. Im Austausch mit ihnen lernen wir jeden Tag mehr über ihre Länder und Kulturen, was uns bei unserer täglichen Arbeit mit unseren Tochtergesellschaften in den Ländern des Westlichen Balkans enorm hilft. Sehr erfreulich ist auch, dass einige der Praktikant:innen mittlerweile für unsere Tochtergesellschaften arbeiten. Insofern werden wir das Programm auch in der Zukunft weiterhin aktiv unterstützen und gerne weiterempfehlen., so Bjoern Mornhinweg, Senior Manager for International Regulatory Affairs, Deutsche Telekom.

Zudem können die Unternehmen auf das rasant wachsende und mehr als 1.000 Alumni umfassende regionale Alumninetzwerk zurückgreifen, das der Vernetzung und Weiterbildung der ehemaligen Teilnehmenden nach dem Ende ihres Praktikums dient. Somit wird das Potenzial, nachhaltige Synergien zwischen den Alumni und der lokalen Wirtschaft zu erzeugen, gebündelt und durch fortwährende Weiterbildungsmaßnahmen, mehrtägige regionale Konferenzen sowie Teambuildings stetig ausgebaut. Nach der Rückkehr in ihre Heimatländer bleiben die Alumni somit untereinander vernetzt und mit der deutschen Wirtschaft und Kultur verbunden. Infolgedessen entstehen seit mehr als zwei Jahrzehnten stetig enge Freundschaften, aber auch fruchtbare Geschäftsbeziehungen über Grenzen hinweg. Gerade für deutsche Unternehmen bietet das Netzwerk den Zugang zu hochqualifizierten, jungen Nachwuchskräften in der Region, die bereits Arbeitserfahrung in Deutschland gesammelt haben. Neben der Zusammenarbeit und dem Austausch zwischen den Alumni bietet das Netzwerk mit seinem Career-Center einen großen und attraktiven Pool für Unternehmen, die gut ausgebildete Fachkräfte für die Partnerländer der Region suchen.

„Wir können heute auf 20 sehr erfolgreiche Jahre des Stipendienprogramms der Deutschen Wirtschaft zurückblicken. Das Programm ist ein hervorragendes Beispiel für die gelungene Kooperation der Deutschen Wirtschaft und der Entwicklungszusammenarbeit der Bundesregierung sowie der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Region“ so Philip Haußmann, Vorstandssprecher der Ernst Klett Aktiengesellschaft und Mitglied des Vorstandes des Ost-Ausschusses. „Wir unterstützen gemeinsam die wirtschaftliche Transformation der Region und die Etablierung eines überregionalen Netzwerkes von Nachwuchskräften. Durch seinen bildungsorientierten, länderübergreifenden Ansatz trägt das Zoran Djindjic Stipendienprogramm der Deutschen Wirtschaft einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltigen Vertrauensbildung zwischen den Ländern des Westlichen Balkans und unterstützt die grenzüberschreitende Integration der Region in die europäischen Strukturen.“

Kontakt

Antje Müller
Programmdirektorin
Tel.: 030 206167-137
Fax: 030 2028-2627
A.Mueller@oa-ev.de

Weitere Informationen

www.stipendienprogramm.org

Pressemitteilung zum 15-jährigen Jubiläum

Medienecho

14. September 2016, Schwäbische
Lämmle gibt Recycling-Fachwissen an Albanien weiter

26. Oktober 2016, KfW-Gruppe
Interview: Erla Kadiu – aus Albanien zur KfW

9. März 2018, Deutsche Welle
Interview von Ost-Ausschuss-Geschäftsführer Michael Harms zum 15jährigen Jubiläum des Zoran Djindjic Stipendienprogramms

4. September 2019, BME-News
Coaching für Nachwuchskräfte aus dem Westlichen Balkan

 

 

 

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